Die Asiatische Tigermücke in Südbaden

Populationen der Asiatischen Tigermücke in folgenden KABS-Kommunen im Umfeld von Rust: Rheinhausen, Schwanau Neuried, Kappel-Grafenhausen und in Friesenheim. In Rust gab es bis dato noch keinen nachgewiesenen Fall.

Die Asiatischen Tigermücke (Aedes albopictus) stammt ursprünglich aus Südostasien und wurde 2007 das erste Mal in Deutschland nachgewiesen. Die ersten Populationen traten im Jahr 2015 auf. Die Stechmücke verbreitet sich durch den globalen Reise- und Handelsverkehr bereits seit Jahrzehnten weltweit und trifft mittlerweile auch bei uns durch mildere Temperaturen auf einen geeigneten Lebensraum.

Aktuell finden sich Populationen der Asiatischen Tigermücke in folgenden KABS-Kommunen im Umfeld von Rust: Rheinhausen, Schwanau und Neuried. Nachweise zum Beispiel an Campingplätzen oder Autobahn-Raststätten gab es in Kappel-Grafenhausen und in Friesenheim. In Rust gab es bis dato noch keinen nachgewiesenen Fall.

Im Vergleich zur heimischen Stechmücke ist die relativ kleine Tigermücke tagaktiv, stechfreudig und an ihrem charakteristischen schwarz-weißen Muster sowie an einer markanten, weiß-silbrigen Linie, die vom Kopf zum Rücken verläuft, erkennbar. Sichtungen auffälliger Stechmücken können mit Bildanhang gerne an tigermuecke@kabsev.de gesendet werden, alternativ nimmt die KABS auch auf dem Postweg eingesendete Exemplare entgegen (Georg-Peter-Süß-Straße 3, 67346 Speyer).

Die Tigermücke stellt ein nicht unerhebliches potenzielles Gesundheitsrisiko dar, denn sie ist in der Lage eine Vielzahl von Krankheitserregern wie z.B. das Dengue-, Chikungunya- und das Westnil-Virus auf den Menschen zu übertragen. Dabei trägt die Tigermücke die Krankheitserreger nicht von Natur aus in sich, sondern muss zunächst einen infizierten Menschen stechen, bei dem die entsprechenden Viren im Blut vorhanden sind. Diese Viren sind in Baden-Württemberg zwar aktuell nicht verbreitet, werden jedoch immer wieder z.B. durch Reiserückkehrende eingetragen. Dann besteht v.a. bei längeren Wärmeperioden die Gefahr einer Übertragung von einer infizierten Person über die Tigermücke auf eine weitere Person. Die Gefahr, sich durch den Stich einer Tigermücke mit einem der genannten Krankheitserreger zu infizieren, ist durch die geringe Verbreitung der Erreger zum jetzigen Zeitpunkt jedoch gering.

Um eine weitere Verbreitung der Tigermücke zu verhindern sind Bekämpfungs- und Präventionsmaßnahmen notwendig. Im Fokus stehen die Brutstätten der Tigermücke. Diese sind z.B. Wasseransammlungen in Blumentopfuntersetzern, Vogeltränken, Dachrinnen oder offene Regentonnen. Bürgerinnen und Bürger können hier bereits präventiv einer Ansiedlung entgegenwirken, indem sie zu Beginn des Frühjahrs ihren Garten, Balkon oder Fensterbretter auf mögliche Brutstätten überprüfen und über den Sommer Wasseransammlungen möglichst vermeiden. Können Brutstätten nicht beseitigt werden, wie z. B. Hofgullys, oder werden Wasseransammlungen im Sommer benötigt, z. B. zum Gießen der Pflanzen im Garten ist eine regelmäßige biologische Behandlung der Brutstätten notwendig. Hierzu wird auf einen Wirkstoff zurückgegriffen, der aus dem Bakterium Bacillus thuringiensis israelensis (B.t.i.) gewonnen wird und gezielt Stechmückenlarven abtötet. Der Wirkstoff tötet lediglich Mückenlarven ab, ist jedoch für andere Insektengruppen wie z.B. Bienen als auch für Haustiere, Igel, Vögel und den Menschen völlig unbedenklich. Der Wirkstoff ist in Form von Bti-Tabletten verfügbar.

(Erstellt am 22. Mai 2023)